39. Schüleraustausch zwischen dem Kepler-Gymnasium Weiden und dem Collège de la Paix Issy-les-Moulineaux
Der Schüleraustausch fand in diesem Schuljahr vom 09. bis 17. März 2017 statt.
Es nahmen 24 Schülerinnen und Schüler der 8. bzw. 9. Jahrgangsstufe (F2) daran teil. Die Organisation des Austausches in Issy-les-Moulineaux hatte wieder Frau Ulrike Maronnie übernommen, zuständig für alle internationalen Partnerschaften im Kulturamt von Issy-les-Moulineaux. Begleitet und betreut wurde die Gruppe von StDin Birgit Memmel und OStR Michael Schmid.
Das Programm war wie immer sehr abwechslungsreich und umfasste neben der Besichtigung wichtiger Baudenkmäler auch den von unserer Seite ausdrücklich gewünschten ausführlichen Stadtrundgang in unserer Partnerstadt Issy-les-Moulineaux, einer Stadt, die ein Paradebeispiel für moderne Stadtentwicklung in Frankreich darstellt.
Schon während der Reise nach Issy, aber auch während unserer täglichen Ausflüge, fertigten die Schülerinnen und Schüler ausführliche Reiseberichte an (siehe gesonderter Beitrag "Tagebuch"). Bei den offiziellen Anlässen, z.B. beim Empfang der Stadt Issy-les-Moulineaux, brachten sich die Schülerinnen und Schüler ein, indem sie die offizielle Rede selbst vorbereiteten und vortrugen oder die Gastgeschenke überreichten. Auch in diesem Jahr musste der traditionelle Begegnungs- und Abschiedsabend ausfallen. Wie wir erfuhren, ist dies auf die Tatsache zurückzuführen, dass seit dem Beginn der Terroranschläge keine Feiern mehr abgehalten werden dürfen, die Besuchern von außen Zutritt zum Schulgelände gewähren.
Schulleiterin Delafargue lud deshalb SchülerInnen und Kollegen zu leckeren Croissants, Kaffee und Orangensaft in die Schulkantine ein. Anschließend besuchten die deutschen Schüler den Unterricht ihrer Austauschpartner und konnten dabei einen guten Einblick in das französische Schulsystem gewinnen. Ein besonderer Höhepunkt des Vormittags war der Besuch im CDI (Centre de documentation et d'information), einer Einrichtung, die es an deutschen Schulen in der Form nicht gibt und die die Schüler bereits aus ihren Lehrbüchern kannten. Die Leiterin des CDI führte die Schüler in französischer Sprache in ihre Arbeit als "Documentaliste" ein. Die deutschen Corres waren sehr stolz, dass sie schon so viel Französisch ohne Hilfe eines Dolmetschers verstanden.
Der Gegenbesuch der französischen Gruppe fand vom 24.April - 02.Mai 2017 statt. Betreut wurde die Gruppe wieder von Madame Muriel Morlet und Madame Marine Kerebel. Die Gäste wurden herzlich auf dem Großparkplatz in Weiden empfangen. Nachdem am ersten Vormittag eine Führung durch das Kepler-Gymnasium mit Einführung in das deutsche Schulsystem auf dem Programm stand, fanden die Jugendlichen am Nachmittag beim Besuch der Lebkuchenmanufaktur in Waldsassen, der Besichtigung der renovierten Stiftsbasilika und vor allem bei der Führung durch die Straußenfarm und den Erlebnisbauernhof Mitterhof Gelegenheit, erste Eindrücke von der kulturellen Vielfalt der Oberpfalz zu gewinnen. Natürlich standen auch Ausflüge nach Regensburg oder Nürnberg auf dem Programm oder eine Wanderung nach Parkstein zum Vulkanmuseum. Die wichtigste Komponente des Schüleraustauschs besteht aber aus Gelegenheiten zur Begegnung der Austauschpartner in der Freizeit und in den Familien. So machten die jungen Leute während des verlängerten Wochendes rund um den 1. Mai Ausflüge mit ihren Gastfamilien, trafen sich zum Fußball spielen oder ganz einfach nur zum "Shopping".
Einen Höhepunkt bildete traditionell der bayerisch-französische Begegnungsabend, der in der Mensa unseres Gymnasiums stattfand. StRin Adelheid Schießlbauer hatte mit einigen Feiwilligen aus der Klasse 9d ein wunderschönes Programm mit musikalischen Beiträgen für den offiziellen Teil des Abends vorbereitet. Eine Gruppe von deutschen Austausch- Schülerinnen führte zweisprachig durch das Programm. Nach dem Austausch der Gastgeschenke stürmten alle das leckere Büffet mit bayerischen Schmankerln und den Tisch mit einer großen Auswahl von Kuchen, Gebäck und Desserts, für die die Eltern der deutschen Partner verantwortlich zeichneten. Auch die Unterhaltung kam nicht zu kurz, und so gab es viel Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch zwischen Schülern, Eltern und Lehrern.
Es bleibt zu hoffen, dass möglichst viele Jugendliche mit ihren Partnern in Kontakt bleiben und die entstandenen Freundschaften auch in der Zukunft pflegen.
Vive l'amitié franco-allemande!
StDin Birgit Memmel
Tagebuch
zum Besuch der Austausch-Gruppe des Kepler-Gymnasiums bei ihren frz. Partnern des Collège de la Paix in Issy-les-Moulineaux vom 09. bis 17. März 2017
Do, 09. März 2017: Reise Weiden - Issy (Naemie/Anna/Alexia)
Von Weiden bis Saarbrücken gab es vereinzelt Leute, die geschlafen haben. Aber hauptsächlich wurde Musik gehört und Witze und Geschichten erzählt. Da man nicht viel Sehenswertes sehen konnte, wurde mehr auf das Handy geschaut. Als dann die Grenze zu Frankreich überquert wurde, hat Frau Memmel das Kommando für das Umschalten in die französische Sprache gegeben. 300 km vor Paris wurde dann ein halbstündige Pause eingelegt, und man konnte sich etwas zu essen kaufen.
Fr, 10. März 2017: Eiffelturm / Fahrt auf der Seine / Empfang der Stadt (Johanna/ Evelyn/ Hanna)
An unserem ersten Tag in Frankreich besuchten wir den Eiffelturm. Wir trafen uns um 8 Uhr vor der Schule unserer Partner, dem Collège de la Paix, gingen zur Metro-Station Mairie d'Issy hinunter und fuhren nach Paris hinein (Bild 6). Am Eiffelturm angekommen, hatten wir zwei Stunden Zeit für eine ausführliche Besichtigung dieses weltberühmten Denkmals. Mit unserem Ticket konnten wir bis in den 2. Stock steigen, wer wollte, konnte den Aufzug bis in den 3. Stock nehmen. Danach haben wir eine Schifffahrt auf der Seine gemacht und konnten schon einmal einen ersten Überblick über die Stadt Paris und ihre bekanntesten Sehenswürdigkeiten bekommen. Im Anschluss daran besuchten wir die Gedenkstätte gegenüber des Musik-Theaters Bataclan und gedachten der vielen Menschen, die bei dem Attentat 2016 verletzt oder getötet wurden. Zum Abschluss des Tages wurden wir dann im Spielkarten-Museum von Issy-les-Moulineaux offiziell durch Vertreter unserer Partnerstadt herzlich willkommen geheißen. Einige Schüler aus unserer Gruppe hatten dafür eine kleine Rede in französischer Sprache vorbereitet.
Sa/So, 11./12. März 2017: Wochenende in den französischen Familien
Mo,13.März 2017: Louvre / Champs-Elysées /Arc de Triomphe (Conrad/Moritz/Miriam)
Um 8 Uhr haben wir uns alle zum ersten Mal nach einem schönen Wochenende vor dem Collège versammelt. Dann mussten wir uns beeilen. Nach einer Fahrt mit der Metro und einem kurzen Fußmarsch kamen wir am Carrousel du Louvre an. Dort hatten wir eine Führung durch das größte Museum der Welt (Bild 7). Der Höhepunkt war die Mona Lisa, die viel kleiner war als wir dachten. Anschließend verließen wir den Louvre und machten im Jardin des Tuileries Mittagspause. Nach dem Mittagessen machten wir uns auf den langen Weg über die Champs-Elysées hinauf zum Arc de Triomphe. Dort angekommen, konnten wir die tolle Aussicht auf den Place de l'Etoile und ganz Paris genießen. Danach durften wir uns auf den Champs-Elysées frei bewegen. Anschließend hatte einige von uns noch eine kleine, aber abenteuerliche Rückfahrt mit der Metro und Herrn Schmid. Am Ende sind wir aber alle wohlbehalten, wenn auch müde zu Hause angekommen.
Die, 14. März 2017: "Schul-Tag" mit Besuch des CDI und Versailles (Lukas, Bastian, Josef)
Am Morgen trafen wir uns um 8 Uhr vor unserer Partnerschule in Issy-les-Moulineaux. Das Wetter war sehr schön, und alle waren glücklich. Als die Schule begann, gingen wir mit den französischen Schülern in die Schule und setzten uns mit ihnen in die Cafeteria. Dort hielt die Schulleiterin eine kurze Rede, und die deutschen Lehrer bedankten sich für eine lange und erfolgreiche Partnerschaft zwischen den beiden Schulen. Die Schüler bekamen Orangensaft und leckere Croissants. Um ca. 9 Uhr begleiteten die französischen Schüler die deutschen Schüler zu ihrem Klassenzimmer, wo sie den Unterricht besuchen durften. Das war sehr interessant, und man hat einen Einblick in den französischen Unterrricht und das französische Schulsystem bekommen. Der Unterrichtsbesuch endete mit der Pause. Nach der Pause trafen wir uns auf dem Pausenhof und gingen ohne die Franzosen in eine kleine Schülerbibliothek. Dort war alles schön eingerichtet, und es gab viele Bücher und andere Medien. Eine ehemalige Lehrerin erklärte uns, dass sie in der Bibliothek arbeitet, weil sie keine Noten mehr machen will und anders mit den Schülern arbeiten möchte. In dem Raum konnte man viel entdecken, und es gab z.B. Einblicke in verschiedene Berufe, die man später ausüben könnte. Danach verließen wir die Schule und gingen zum Bahnhof des RER. Wir fuhren bis zur Sation "Versailles" und gingen dann durch eine schöne Allee zum Schloss. Vor dem großen Gebäude aßen wir zu Mittag und durften uns ein bisschen umsehen. Nach der Mittagspause betraten wir das berühmte Schloss von Ludwig XIV., dem sogenannten "Sonnenkönig". Wir machten eine Tour mit Audioguides durch die Räume des Schlosses. Alle waren sehr erstaunt beim Anblick des Spiegelsaals, und wir haben Fotos gemacht. Die meisten kannten das Schloss wahrscheinlich nur aus dem Geschichtsunterricht, und man hat vieles wiedererkannt, zum Beispiel ein Portrait von Ludwig XIV. Nach der Besichtigung trafen wir uns im großen Park hinter dem Schloss. Alles war symmetrisch angeordnet, und es gab riesige Teiche und Brunnen. Ein wundervoller Anblick! Nach einer weiteren Pause fuhren wir wieder mit dem Zug nach Issy zurück. Dort gingen wir dann mit unseren Corres nach Hause. Es war ein sehr schöner Tag, und wir haben viel erlebt!
Mi, 15. März 2017: Musée d'Orsay / Montmartre und Sacré-Cœur (Amelie L., Theresa, Amelie B.)
An unserem vorletzten Tag in Frankreich trafen wir uns wie üblich um 8 Uhr vor unserer Partnerschule. Es war bewölkt, und wir fürchteten, dass es regnen würde, aber das Wetter hielt und wurde um die Mittagszeit sogar besser. Mit der Metro fuhren wir zum Museée d'Orsay – mit einigem Trubel – denn ein paar Jungs gingen in der Metro kurzzeitig verloren. Das Museum ist ein ehemaliger Bahnhof, der zur Ausstellungsstätte für die Künstler des Impressionismus wurde. Die Führung war auf französisch, also übersetzte Frau Memmel für uns. Unsere Mittagspause machten wir danach im Jardin des Tuileries. Von dort aus fuhren wir mit der Metro zum Montmartre, der mit seinen 70 Metern ein echter Berg für die Franzosen ist. Nach vielen Treppen erreichten wir Sacré-Coeur, die Kalkstein-Basilika, die auf dem Hügel thront. Wir besichtigten sie und vergnügten uns danach bei Sonnenschein im ehemaligen Künstlerviertel, wo es Restaurants, Cafés und viele Maler gab. Wir fuhren wieder zurück nach Issy, gingen zur Schule hoch und wurden dort von unseren Austauschpartnern abgeholt. Müde und voll mit neuen Eindrücken gingen wir nach Hause.
Do, 16. März 2017: Stadtbesichtigung Issy / Spielkartenmuseum Issy / Notre-Dame / Boulevard Saint-Michel (Thomas/ Lena/ Toni/ Lucie)
Am Donnerstag, dem Tag vor der Abreise, trafen wir uns wie jeden Tag um 8 Uhr an der Schule. Vormittags zeigte uns eine französische Stadtführerin Issy-les-Moulineaux. Herr Schmid musste uns die ganzen Inhalte übersetzen (Vielen Dank dafür!). Danach besichtigten wir ebenfalls mit unserer Führerin das Spielkarten-Museum von Issy, in dem sich sehr viele Spielkarten aus aller Welt befinden, von denen wir noch nie etwas gehört oder gesehen hatten. Wir machten im Jardin du Luxembourg Mittagspause und gingen anschließend zur schönen Kathedrale Notre-Dame, die wir auch von innen besichtigten. Anschließend bummelten wir durch das berühmte Viertel rund um den Boulevard Saint-Michel. Um genau 16 Uhr fuhren wir wie jeden Tag mit der Metro zur Endsation der Linie 15 und aßen dort Crêpes für 2,50 €. Anschließend wurden wir dann von unseren Austauschpartnern abgeholt und gingen zum Fort d'Issy, einem ganz neuen Stadtviertel mit einer großen Esplanade, wo wir uns während unseres Aufenthalts oft mit unseren französischen Freunden trafen. Es war ein sehr schöner Tag, aber jeder war traurig, dass dies schon der letzte war…
Fr, 17. März 2017: Rückreise nach Deutschland (Naemie, Anna, Alexia)
Am Freitag trafen wir uns um 6:45 Uhr vor dem Collège de la Paix. Wir waren traurig, dass die schöne Zeit so schnell vergangen war und dass wir uns nun verabschieden mussten. Anschließend traten wir die lange Heimreise nach Weiden an. Gegen den Abschiedsschmerz half ein Stop bei MacDonald's, wo wir essen konnten. Während der gesamten Fahrt wurde sehr viel Musik gehört.
Herzlichen Dank an das Foto-Team Thimo, Kenneth und Toni H., das unseren Aufenthalt mit wunderschönen Bildern eindrucksvoll dokumentiert hat.
StDin Birgit Memmel (Betreuung Schüleraustausch mit Frankreich)