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Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage

Das Kepler-Gymnasium erhielt im Juni 2016 dieses Prädikat; als Pate konnte Dr. Jörg Skriebeleit, der Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, gewonnen werden.

Im September des Schuljahres 2015/16 machten sich 13 Schülerinnen und Schüler des P-Seminars „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ unter der Leitung von Frau Götzl auf den Weg, für das Kepler-Gymnasium den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu gewinnen.

Um diesen Titel tragen zu dürfen, mussten bestimmte Bedingungen erfüllt werden:

  1. Die Schulgemeinschaft des Kepler-Gymnasiums musste über das Thema informiert und für dieses sensibilisiert werden.
  2. Es mussten Unterschriften gesammelt werden: Mindestens 70% der Schulgemeinschaft mussten sich für das Selbstverständnis von SOR-SMC aussprechen.
  3. Und schließlich musste ein Pate oder eine Patin gefunden werden, der bzw. die das Kepler-Gymnasium unterstützt.

In der Praxis gingen die SchülerInnen wie folgt vor:
Zunächst unternahmen sie eine Begriffsbestimmung von „Rassismus“ und „Courage“ und setzten sich mit der aktuellen gesellschaftlichen Situation auseinander. Von Anfang an stellten sie das Projekt der Schulgemeinschaft vor und sammelten die notwendigen Unterschriften.

Dafür organisierten sie verschiedene Aktionen:

  1. Aktion: 1. Allgemeiner Elternsprechtag
    Dieser stellte die erste Gelegenheit dar, aktiv zu werden. Das Seminar stellte sein Projekt gegenüber Eltern und SchülerInnen des Kepler-Gymnasiums vor und sammelte währenddessen die ersten Unterschriften. Dabei war es anfangs etwas nervös, da es sein erster Auftritt war! Aber es konnte einen ersten Erfolg verzeichnen, da eine ganze Reihe von Unterschriften gesammelt wurden!
  2. Aktion: Veit Wagner von Amnesty International kam zu Besuch.
    Er hielt einen Vortrag, in dem er dem P-Seminar unter anderem die Ziele von Amnesty International vorstellte: nämlich den Kampf um Menschenrechte, die Betreuung von Gefangenen, die Abschaffung von Folter (z.B. durch Elektroschocks), den Einsatz für Flüchtlinge und die Verhinderung von Gewalt an Frauen und von Gewalt im Allgemeinen. Anschließend wurde sich mit Fallbeispielen beschäftigt.
  3. Aktion: Weihnachtsmarkt im Innenhof des Kepler-Gymnasiums
    Die SchülerInnen bauten einen Informationsstand mit zahlreichem Informations- und Anschauungsmaterial auf. Darunter befand sich auch eine von ihnen entwickelte Umfrage zum Thema Rassismus. Bei dieser Gelegenheit wurden wiederum zahlreiche Unterschriften gesammelt.
  4. Aktion: Tag der offenen Tür
    Neben den vorbereiteten Materialien gab es eine Flaggenausstellung der 6. Jahrgangsstufe zu sehen. Außerdem wurden Besucher über ein von den SchülerInnen kreiertes Quiz angelockt.

Parallel zu diesen Aktionen wurde überlegt und beraten, wer für das P-Seminar und dessen Anliegen Pate stehen könnte. Schließlich sagte sein Wunschkandidat zu: Herr Dr. Jörg Skriebeleit.

Einen Höhepunkt des Projekts stellte das dialogische Zeichnen unter Leitung von Frau Ertl dar. Bei diesem kommunizierten die SchülerInnen stillschweigend zu den Begriffen „Rassismus“ und „Courage“, was für sie eine ganz neue – auch ungewohnte – Art der Auseinandersetzung darstellte, die ihnen jedoch viel Spaß bereitete.

 

Besonders schön war, dass Frau Götzl bei dieser Gelegenheit das Glückwunschschreiben der Bundeskoordination SOR – SMC verlesen konnte. Die Freude – aber auch der Stolz – waren groß!

Am 25.07.2016 kurz vor den Sommerferien wurde dem Erfolg des P-Seminars in Form eines feierlichen Festakts gewürdigt. Dieser war von den SchülerInnen in Eigenregie geplant und durchgeführt worden und stellte einen würdigen Abschluss des Projekts dar. Frau Andrea Glaubitz von der Regionalkoordination Oberpfalz SOR – SMC verlieh den SchülerInnen den Titel. Bei dieser Gelegenheit erhielten die geladenen Gäste einerseits die Gelegenheit, anhand einer Ausstellung, die einen Teil des Anschauungsmaterials des Seminars zeigte, einen Einblick in deren Arbeit in den vergangenen Monaten zu gewinnen. Besonderes Augenmerk wurde den zwei Leinwänden geschenkt, die im Rahmen des dialogischen Zeichnens unter den Titeln „SOR“ und „SMC“ entstanden sind und in der Mensa hängen.
Andererseits konnten an verschiedenen Stationen im Schulgebäude Kunstwerke von zwei Kursen der 11. Jahrgangsstufe zum Thema Objektkunst unter Leitung von Herrn Schmidt besichtigt werden.

Letztendlich muss darauf hingewiesen werden, dass das Projekt einerseits nur aufgrund des unermüdlichen Einsatzes der TeilnehmerInnen des P-Seminars, aber andererseits nur mit Hilfe der SchülerInnen und LehrerInnen des Kepler-Gymnasiums gelingen konnte: man hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt und für das Selbstverständnis von SOR-SMC ausgesprochen; Lehrerinnen und Lehrer haben ihre Klassen in das Projekt über ihren Unterricht eingebunden, dem Seminar zugearbeitet und unterschrieben.

Ein besonderer Dank gilt schließlich den Institutionen, die das P-Seminar finanziell unterstützten, denn ohne deren Hilfe hätte das Projekt nicht in dieser Art und Weise umgesetzt werden können: dem Förderverein des Kepler-Gymnasiums in Vertretung von Herrn Florian Schott und dem Bundesprogramm Demokratie Leben! in Vertretung von Herrn Herbert Schmid.

Diana Götzl