Der Holocaustgedenktag am Kepler-Gymnasium Weiden
Am 27. Januar ist Holocaust-Gedenktag, an dem wir uns an die Opfer des nationalsozialistischen Völkermords erinnern. Dieser Tag markiert den Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau im Jahr 1945 und dient als Mahnung, die schrecklichen Ereignisse dieser dunklen Periode der Geschichte niemals zu vergessen.
Der Holocaust, auch Shoah genannt, war ein beispielloser Völkermord, während dem sechs Millionen Juden von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Es ist von entscheidender Bedeutung, sich an diese Tragödie zu erinnern, um sicherzustellen, dass sich solche Grausamkeiten nie wiederholen.
Einigen Schülerinnen und Schülern aus der SMV und dem P-Seminar Geschichte war es ein Anliegen, den Gedenktag auch am Kepler-Gymnasium zu begehen. Die Jugendlichen baten den Geschichtslehrer, Herrn StD Tobias Wagner um Unterstützung, der sofort zusagte. Gemeinsam organisierten sie zunächst, dass die Ausstellung „NS-Gewaltherrschaft am Beispiel Weiden“ bereits im Vorfeld des Gedenktages an der Schule zu besichtigen war. Alle Klassen ab der 9. Jahrgangsstufe hatten die Möglichkeit bekommen, im Rahmen des Geschichtsunterrichts die Ausstellung, die vom Stadtarchiv Weiden erarbeitet worden war, zu besuchen. Am 26. Januar lud das Team Herrn Dr. Sebastian Schott vom Stadtarchiv und zwei Historiker von der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Herrn Johannes Lauer und Herrn Louis Volkmer, ein, Vorträge vor den 9. und 11. Klassen zu halten.
Im ersten Vortrag, gehalten von Herrn Dr. Schott, wurde die Geschichte Weidens im Nationalsozialismus sowie die Verfolgung und Ermordung von Jüdinnen und Juden aus der Stadt und zuletzt die Befreiung durch die Alliierten thematisiert. Herr Dr. Schott verknüpfte seine Ausführungen mit den Inhalten der Ausstellung „NS-Gewaltherrschaft“. Durch den Vortrag wurde verdeutlicht, wie nah und erkenntlich die jüdischen Menschen vor den Augen der Bevölkerung gedemütigt und entrechtet wurden.
Im zweiten Beitrag für die 11. Jahrgangsstufe, gehalten von den zwei Historikern von der Gedenkstätte Flossenbürg, wurde über Formen gesprochen, an den Holocaust zu erinnern, obwohl bald keine direkten Zeitzeugen mehr leben werden. Nach einem Rückblick zum Thema Zeitzeugenschaft durch Herrn Lauer wurden verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, das Erinnern in digitalen Formaten zu ermöglichen. Herr Volkmer stellte den Schülerinnen und Schülern die Plattform „Keeping memories“ vor, auf der zahlreiche Zeugnisse von Häftlingen aus Flossenbürg und den Außenlagern zu finden sind, die nach bestimmten thematischen Aspekten aufgerufen werden können. Auch Schülerinnen und Schüler des Kepler-Gymnasiums haben an der Entstehung dieser Plattform mitgearbeitet und tragen nun zu deren Erweiterung bei.
Unsere Verantwortung als Schulgemeinschaft besteht nicht nur darin, zu gedenken, sondern auch zu lernen. Durch Bildung können wir Vorurteile bekämpfen und den Weg zu Toleranz, Vielfalt und Verständnis ebnen. Der Holocaust-Gedenktag bot eine Gelegenheit, tiefer in die Geschichte einzutauchen, die Hintergründe zu verstehen und die individuellen Erlebnisse der Opfer zu hören.
[Fabian Fuchs (P-Seminar Geschichte, 11B)]