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Wissen Sie, wie es hinter dem Mond aussieht? – Lukas Reil weiß es jetzt

Der 17-jährige angehende Abiturient Lukas Reil des Kepler-Gymnasiums erreichte die Bundesrunde der Physik-Olympiade. Dabei durfte er an einem einwöchigen Auswahlseminar in Schleswig-Holstein teilnehmen.

IPhO2023Nicht oft bekommt ein Schüler die Möglichkeit, einen Professor für extraterrestrische Physik kennenzulernen, der im Rahmen einer Mondmission die Strahlungsintensität auf der Rückseite des Mondes erforscht. In einem 30-minütigen Festvortrag begeisterte der Schweizer Prof. Dr. Robert Wimmer-Schweingruber der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 48 Oberstufenschülerinnen und -schüler sowie weitere Gäste mit besonderem Bildmaterial und exklusiven Informationen über die Mondmission, die die Universität Kiel zusammen mit Chinesischen Partnern im Jahr 2019 unternommen hat, um wissenschaftliche Forschungen auf der Rückseite des Mondes zu tätigen. 

Lukas Reil vom Kepler-Gymnasium in Weiden durfte den Worten des Professors in Kiel lauschen, als er zusammen mit 49 weiteren SchülerInnen aus ganz Deutschland an der Bundesrunde der Internationalen Physik-Olympiade teilnahm. Als einer von mehr als tausend Angemeldeten von deutschen Schulen konnte Lukas Reil sich qualifizieren, indem er zu den besten TeilnehmerInnen der Hausaufgaben- und der Klausuren-Runde gehörte. Zur Vorbereitung auf die zweite Runde des Wettbewerbs stellte die Wettbewerbsleitung der Internationalen Physik-Olympiade IPhO, Dr. Stefan Petersen, den 455 TeilehmerInnen Informationen und Übungsaufgaben zu den Themen der Prüfung zur Verfügung. Schließlich gehörte Lukas Reil zu den besten 50 TeilnehmerInnen aus zwölf Bundesländern, die zu dem einwöchigen Auswahlseminar von 28. Januar bis 03. Februar 2023 nach Kiel eingeladen wurden mit dem Ziel, als Teil der Deutschen Nationalmannschaft zur Endrunde der IPhO von 10. bis 17. Juli 2023 nach Tokio zu reisen. In Kiel musste Lukas Reil in vier Tagen zwei theoretische und zwei experimentelle Klausuren zu je drei Stunden bewältigen. Darüber hinaus hatte das IPN ein gemeinsames Rahmenprogramm für die TeilnehmerInnen organsiert. Es gab viele Möglichkeiten, sich mit gleichgesinnten Physik-Interessierten auszutauschen sowie Kontakte zu Experten im Bereich der Physik zu knüpfen. Außerdem erkundeten die jungen Physiker verschiedene Arbeitsgruppen der Christian-Albrechts-Universität (CAU), erlebten Kiels Stadtleben und gingen gemeinsam zum Bouldern. Im Rahmen dieser Wettbewerbsteilnahme bot sich für Lukas Reil die exklusive Gelegenheit, sein Potential auszuprobieren. Dadurch wurde er in seinem Vorhaben bestärkt, Luft- und Raumfahrttechnik zu studieren, sobald er in diesem Jahr sein Abitur am Kepler-Gymnasium sicherlich mit Bravour gemeistert haben wird. Dann kann er selbst bisher ungeklärte physikalische Fragen unserer Zeit erforschen.

Ermutigt zur diesjährigen Teilnahme wurde Lukas Reil durch seine Lehrkraft StRin Johanna Wutz, die es ihm erleichterte, die formalen Hürden zu nehmen und damit die ersten Schritte auf dem Weg zur Internationalen Physik-Olympiade zu gehen. Zudem erhielt der Kepler-Schüler Unterstützung durch seinen langjährigen Mentor OStR Jürgen Heiß, der ihn schon bei seinen Teilnahmen am Wettbewerb „Jugend forscht“ begleitete, und OStR Alexander Elstner, der ihn bereits im letzten Jahr zur Teilnahme an der IPhO motivierte. 

Insgesamt ist die Teilnahme an Schulwettbewerben für SchülerInnen immer empfehlenswert, da sie dabei ihren Interessen nachgehen können und durch ein breitgefächertes Wettbewerbs-Angebot der Schulen besondere Chancen zum Networking mit Gleichgesinnten und Fachexperten erhalten.

Um die Anerkennung für Lukas Reil durch die Schule auszudrücken, nahmen drei Lehrkräfte des Kepler-Gymnasiums an der Preisverleihung der Bundesrunde in Kiel teil. Zwar reichte es für Lukas leider nicht ganz, um als Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft nach Tokio zu reisen, allerdings zeigte er bei der Teilnahme an der Bundesrunde der Internationalen Physikolympiade, dass er großes Interesse, hohe Motivation und ausgezeichnete Leistungsfähigkeit vor allem im Fach Physik aufbringen kann. 

Die Lehrkräfte des Kepler-Gymnasiums nutzten die weite Reise auch dafür, vor Ort einen Einblick in die Forschungswerkstatt des IPN in Kiel zu erhalten. Dr. Christine Köhler, die das Netzwerk „Schülerforschungszentren Schleswig-Holstein“ leitet, informierte über die organisatorischen Strukturen der Institution sowie die Durchführung der Workshops für die umliegenden Schulen. Zur Ausstattung gehörten auch themenorientierte Expeditionskisten, die von Schulen in der Region ausgeliehen und für unterrichtliche Projekte genutzt werden können. Von Dr. Katrin Schöps, der Leitung des Archäo- und Geo-Labors wurde die Oberpfälzer Delegation durch die Räumlichkeiten der Forschungswerkstatt geführt: Das Lehrerteam konnte unter anderem im Ozean-Labor, Geo-Labor, im Reli-Werk und im Sprachwerk einen Einblick in die gerade stattfindende Arbeit erhalten und viele Informationen aufgreifen, die als Ideen für die Weiterentwicklung der Schülerforschungswerkstatt am Kepler-Gymnasium mit nach Hause genommen worden sind.     

Autoren: StRin Johanna Wutz, StRin Tamara Lax, StD Markus Koller