Die Schülerforschungswerkstatt - Jahresbericht
Im Schuljahr 2022/23 ist es uns das erste Mal gelungen, die Schülerforschungswerkstatt (SFW) für die umliegenden Gymnasien zu öffnen. Im Rahmen der Weidener Schülerakademie konnten wir zwei Kurse anbieten für Schülerinnen und Schüler, denen das „normale Gymnasium“ nicht immer das bietet, was sie darüber hinaus interessiert:
Die „kreative Fotografie“ von Herrn Koller vermittelte den besonders Interessierten aus der Mittelstufe Kenntnisse zum Bildaufbau, zu Kameraeinstellungen und Lichtverhältnissen. Kurz gesagt ging es um die Magie der Fotografie.
Beim „Programmieren in der Schülerforschungswerkstatt“ mir Frau Ehrmann durften die Unterstufenschüler Calliopes und Arduinos zum Blinken bringen bzw. erste Codes verfassen. Zudem konnten auch schon erste Projekte mit einem Mikrocontroller gestartet werden.
Ein besonderer Kurs unseres erfahrenen Werkstatt-Leiters Maximilian Gollwitzer wurde sogar noch weiter geöffnet. Den „Python-Programmier-Kurs“ (erneut über MSTeams abgehalten) besuchten diesmal sogar hessische und sächsische Programmierer im Rahmen der Bund-Länder-Initiative LEMAS („Leistung macht Schule“) mit unseren Partnern aus Hessen und Sachsen. Diese Werkstatt komplettiert unser Bestreben, die Begabtenförderung über die schulischen Grenzen hinaus zu erweitern.
Die weiteren sechs Werkstätten, die ausschließlich für unsere eigene Schülerschaft offen stehen, besuchten 65 MINT-interessierte Jugendliche. So entstanden in der „Mathematik-Werkstatt“ bei Frau Lindner mathematische Modelle und die Schülerinnen wagten ersten Schritte, um sich in die Denkweise der großen Mathematiker einzuarbeiten.
Im „Coding-Club“ bei Frau Ehrmann programmierten alle auf der Plattform open-roberta.org, um ihre Codes zu simulieren oder diese gleich am echten Calliope auszuprobieren.
Spannend ist es immer die vielen LEGO-Roboter zu beobachten, die autonom durch das „Robotik-Lab“ fuhren. Denn hier galt e,s so zu konstruieren und zu programmieren, dass der Brick alles alleine ausführt. Ferngesteuerte Konstruktionen durften allerdings nicht bei Herrn Heiß in der Arena teilnehmen, denn im eigentlichen Wortsinn sind es ja gerade dann keine Roboter. Der macht nämlich alles selbstständig.
Fleißig verdrahtet und gelötet wurde in der „Elektro-Werkstatt“. Die Maker-Kids erstellten unter Anleitung des Werkstatt-Leiters, Herrn Magerer, ein elektronisches TicTacToe-Spiel; und zwar jeder für sich. Darüber hinaus reparierten sie auch Roboter-Arme oder Beamer und sammelten dadurch wertvolle Erfahrungen, auch im Hinblick auf unseren schulinternen Fokus bezüglich der Nachhaltigkeit.
Die „3D-Druck-Werkstatt“ hat in diesem Schuljahr Zuwachs bekommen. Ab jetzt ist auch Mr-Beam im Einsatz. Ein Laser-Cutter sowie Gravier-Gerät für viele Materialien. Neben den drei 3D-Druckern, die in diesem Maker-Lab von dem Werkstatt-Leiter, Herrn Konrad, angesteuert wurden, um viele ansprechende und selbst designte Modelle aus PLA und PETG zu realisieren, gab es jetzt auch die Möglichkeit, in Holz oder Pappe zu konstruieren.
Abgerundet wurde unser Angebot durch die „BC-Kids“, welche sich mit Herrn Pausch in den Räumen der Biologie und Chemie mit ersten Experimenten beschäftigten. Besonders spannend -und auch lecker - war z.B. die Herstellung von eigenen Gummibärchen.
Im nächsten Schuljahr ist gerade im letzten genannten Bereich ein weiterer Ausbau geplant. Wir werden zusätzlich in der Mittelstufe Aktivitäten im biologisch-chemischen Bereich anbieten, so dass sich die besonders interessierten Schülerinnen und Schüler auch noch in den höheren Klassen im MINT-Bereich entfalten können.
Diese Erkenntnis reifte in den Köpfen des SFW-Teams über das Schuljahr hinweg, denn auf vielen Veranstaltungen wurden Eindrücke gesammelt. Anschließend wurde überlegt, wie das in unserer SFW umgesetzt werden kann.
So fuhr bereits im September 2022 eine ganze Schülergruppe im Rahmen der Drei-Länder-Kooperation mit Herrn Heiß und Herrn Dietrich nach Kassel ins dortige Schülerforschungszentrum Nord-Hessen (SFN). Zudem erlaubte eine Reise ans IPN im Rahmen der internationalen Physik-Olympiade einen Einblick in die „Kieler Forschungswerkstatt“. Ebenso im Februar bot der Besuch an der OTH in Amberg im Zusammenhang mit dem Regional-Wettbewerb von „jugend forscht“ Gelegenheit, sich mit den führenden Schulen im Bereich der MINT-Förderung auszutauschen.
Darüber hinaus haben wir an mehreren Veranstaltungen bei uns im Haus 144 Viertklässler aus den umliegenden Grundschule als Gast begrüßen dürfen, sowie in einer Fortbildung im Juni interessierten MINT-Lehrern aus der Region unsere Räumlichkeiten zeigen können.
Das besondere Highlight des Jahres war allerdings der Workshop mit unserem externen Partner nexans autoelectric. In vier Veranstaltungen sowohl in der SFW als auch in Floß wurde der achtköpfigen Schülergruppe aus der Mittel- und Oberstufe das Thema „E-Mobilität“ näher gebracht. Auch aus dieser Kooperation heraus fließen weitere Ideen in die Pläne zur Weiterentwicklung der SFW.
Im Gesamtverlauf haben wir also wieder alles umsetzen können, was dem Konzept der SFW – vor dem Einbruch durch Corona - entspricht, nämlich dass mindestens eine Exkursion und ein Workshop pro Jahr zu den ständig stattfindenden Werkstätten umgesetzt wird.
Wir bedanken uns in diesem Zusammenhang auch bei allen Partnern und Unterstützern!